Fremdsprachenlernende verwenden für sprachliche Fragen heutzutage ganz selbstverständlich Online-Wörterbücher, Wörterbuch-Apps und Übersetzungstools. Doch wie ist es um ihre Benutzungskompetenz diesbezüglich bestellt? Ein internationales Forschungsprojekt zur Benutzung von Online-Ressourcen von Seiten romanisch sprachiger DaF-Lernenden zur Verbesserung von Interferenzfehlern zeigt, dass Lernende, die zu sehr in ihrer L1 verhaftet bleiben und sich sprachlicher Interferenzen nicht bewusst sind, eher eine (falsche) Hypothese für den Lösungsweg bilden und so auf eine „falsche Spur“ geleitet werden. Trotz Aufrufens verschiedener und qualitativ hochwertiger Ressourcen über“lesen“ sie wichtige in den Online-Ressourcen vorhandene, und auf dem Monitor abgebildete, Informationen. Lernende dagegen, die bewusst zwischen L1 (Portugiesisch, Spanisch, Italienisch) und L3 (Deutsch) vergleichen, weisen eine bessere Benutzungskompetenz auf und gelangen eher zu zufriedenstellenden korrekten Lösungen. Es ist aber gerade die Recherche über das Englische (L2), als sog. relay language, die sich als besonders erfolgreiche Strategie herausgestellt hat. Anhand von Auszügen aus Video-Mitschnitten und Laut-Denken-Protokollen wird dies anhand quantitativer und qualitativer Daten aufgezeigt.
Nied, M. (2020). Sprachbewusstheit als wichtige Voraussetzung bei der Recherche in mehrsprachigen Online-Ressourcen. In M. Hepp, K. Salzmann (a cura di), Sprachvergleich in der mehrsprachig orientierten DaF-Didaktik. Theorie und Praxis (pp. 85-109). Roma : Istituto Italiano di Studi Germanici.
Sprachbewusstheit als wichtige Voraussetzung bei der Recherche in mehrsprachigen Online-Ressourcen
Nied Martina
2020-01-01
Abstract
Fremdsprachenlernende verwenden für sprachliche Fragen heutzutage ganz selbstverständlich Online-Wörterbücher, Wörterbuch-Apps und Übersetzungstools. Doch wie ist es um ihre Benutzungskompetenz diesbezüglich bestellt? Ein internationales Forschungsprojekt zur Benutzung von Online-Ressourcen von Seiten romanisch sprachiger DaF-Lernenden zur Verbesserung von Interferenzfehlern zeigt, dass Lernende, die zu sehr in ihrer L1 verhaftet bleiben und sich sprachlicher Interferenzen nicht bewusst sind, eher eine (falsche) Hypothese für den Lösungsweg bilden und so auf eine „falsche Spur“ geleitet werden. Trotz Aufrufens verschiedener und qualitativ hochwertiger Ressourcen über“lesen“ sie wichtige in den Online-Ressourcen vorhandene, und auf dem Monitor abgebildete, Informationen. Lernende dagegen, die bewusst zwischen L1 (Portugiesisch, Spanisch, Italienisch) und L3 (Deutsch) vergleichen, weisen eine bessere Benutzungskompetenz auf und gelangen eher zu zufriedenstellenden korrekten Lösungen. Es ist aber gerade die Recherche über das Englische (L2), als sog. relay language, die sich als besonders erfolgreiche Strategie herausgestellt hat. Anhand von Auszügen aus Video-Mitschnitten und Laut-Denken-Protokollen wird dies anhand quantitativer und qualitativer Daten aufgezeigt.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.