Die sonderbare, geheimnisumwobene Herkunft des mhd. Worts "Glück" kann die paradoxe Erzählung des österreichischen Autors Alois Hotschnig mit dem Titel “Eine Art Glück” (1990) erhellen. Denn ihr ‘Held’ ist ein “Krüppel”, der gegen die Welt rebelliert. Und trotzdem ist seine Lage “Eine Art Glück”. Der Begriff “Glück” stammt nämlich aus dem rekonstruierten germanischen Verb *lukan, dessen eigentlicher Sinn den Akt des “Schließens” bezeichnet und somit, als “gi-lukan”, im übertragenen Sinne dem (wohlwollenden oder bösen) “Beschließen, Bestimmen” vonseiten der Götter Ausdruck gibt. So liest der Aufsatz die Metaphern des Schließens in Hotschnigs befremdender und schockierender Erzählung als schillernde Ambivalenz des (Un)glücks.
Sampaolo, G. (2019). Behindertes Glück: Zu Alois Hotschnigs Erzählung “Eine Art Glück”. In Spielarten des Glücks in der Österreichischen Literatur (pp.133-139). Roma : Editoriale Artemide.
Behindertes Glück: Zu Alois Hotschnigs Erzählung “Eine Art Glück”
Giovanni Sampaolo
2019-01-01
Abstract
Die sonderbare, geheimnisumwobene Herkunft des mhd. Worts "Glück" kann die paradoxe Erzählung des österreichischen Autors Alois Hotschnig mit dem Titel “Eine Art Glück” (1990) erhellen. Denn ihr ‘Held’ ist ein “Krüppel”, der gegen die Welt rebelliert. Und trotzdem ist seine Lage “Eine Art Glück”. Der Begriff “Glück” stammt nämlich aus dem rekonstruierten germanischen Verb *lukan, dessen eigentlicher Sinn den Akt des “Schließens” bezeichnet und somit, als “gi-lukan”, im übertragenen Sinne dem (wohlwollenden oder bösen) “Beschließen, Bestimmen” vonseiten der Götter Ausdruck gibt. So liest der Aufsatz die Metaphern des Schließens in Hotschnigs befremdender und schockierender Erzählung als schillernde Ambivalenz des (Un)glücks.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.